Viererpokal Neckar/Fils: der SVE triumphiert!

Beitragsbild: Nils Wurmbauer holte den einzigen, aber ausreichenden Sieg des Tages

Seit dem legendären Husarenstreich im Jahre 2007, als man es bis ins Achtelfinale des Deutschen Pokals schaffte, war dem SVE nichts Nennenswertes mehr im Viererpokal gelungen – das ist nun allerdings Geschichte! Zum Finale empfingen die Hausherren die Zweite von Bebenhausen, nachdem man schon zwei Runden zuvor mit der noch erheblich stärkeren Ersten erfolgreich die Klingen gekreuzt hatte.

Die Vorzeichen standen allerdings nicht sonderlich gut, denn angesichts des krankheitsbedingten Ausfalls von Bernd Grill am Spitzenbrett mussten die Gäste als leicht favorisiert angesehen werden. Trotzdem waren die Gebrüder Junger, Nils Wurmbauer und Hartmut Hehn guter Dinge, das Finale zu gewinnen.

Werner Junger (1) glich mit den schwarzen Steinen die Partie am Spitzenbrett bequemer als gedacht gegen den recht starken Gegner aus und profitierte dabei von einem strategisch fehlerhaften Tausch zweier Leichtfiguren seines Gegners – dennoch trudelte die Partie in ein eher für den Kontrahenten schmeichelhaftes Remis aus.

Dann folgte ein Schock: aus einer harmlos anmutenden Stellung heraus entfaltete Hartmut Hehn (4) plötzlich eine signifikante Initiative und überspielte den Gegner regelrecht. Leider ließ er daraufhin die Gewinnfortsetzung aus und musste sich somit mit einer lediglich klar besseren Stellung zufriedengeben. Der Gegner entfachte Komplikationen – mit unerwartetem Erfolg, denn in immer noch günstiger Stellung verlor Hartmut die Uhr aus dem Auge. Er überschritt letztlich die Bedenkzeit – ein ärgerlicher Fauxpas, vor allem im Hinblick auf die günstige Stellung.

Nils Wurmbauer (2) dagegen spielte mit Weiß eine über weite Strecken sehr ansehnliche strategische Partie. Allerdings wäre auch ihm sein leichtsinniger Umgang mit der Bedenkzeit fast zum Verhängnis geworden, denn nach einer Serie ungenauer Züge bei beidseitig knapper Bedenkzeit passierte dies:

Das Schlimmste hatte Schwarz bereits überstanden, doch zu allem Überfluss fand er aus unserer Sicht auch noch die Abwicklung 32… d4-d3! 33. Lc2xd3 Lg7-d4+ 34. Kf2-g2 und freute sich, dass er endlich den weißen Störenfried mit dem impulsiven 34… Ld4xa7? beseitigen konnte. Vermutlich dachte er gar nicht über Alternativen nach, was er aber hätte tun sollen. Der Textzug verliert nach 35. Tc6-c7! Df7xe6 36. d5xe6 praktisch chancenlos, da die Vernichtung des einen Freibauern nur zur Bildung eines anderen, noch tödlicheren Freibauern führt. Vier Züge später musste Schwarz aufgeben.
Hätte er stattdessen das scharfsinnige 34… Kg8-g7! gefunden, dann wären die weißen Gewinnchancen nach 35. De6xf7+ Kg7xf7 auf ein Minimum geschrumpft, denn in diesem Abspiel wird er den Freibauer nach Tf8-a8 ebenfalls bald einbüßen, ohne dass Weiß dafür einen neuen Freibauer erhält. Dieses Detail hätte über den Ausgang des Kampfes entscheiden können!

Das Schicksal des Matches hing nun am seidenen Faden, denn Uli Junger (3) hatte zuvor eine klare Gewinnstellung verdorben und musste im Endspiel wegen eines am Brettrand gestrandeten Springers sogar noch achtgeben, nicht zu verlieren (was den Knockout bedeutet hätte). Mit Mühe konnte er die Stellung ins Remis retten und holte so den entscheidenden halben Zähler für den Gesamtsieg im Bezirkspokal!

Hier das Endergebnis in der Übersicht:

 

Br. SV Ebersbach 1 SK Bebenhausen 2 2:2
1 Junger, Werner Carstens, Andreas ½:½
2 Wurmbauer, Nils Kasüschke, Lars 1:0
3 Junger, Ulrich Freiherr von Hauff, Christopher ½:½
4 Hehn, Hartmut Omert, Oliver 0:1

Herzlichen Glückwunsch an das Team! Folgende fünf Spieler haben in den drei Runden bis zum Finalsieg zu diesem Erfolg beigetragen: Bernd Grill, Nils Wurmbauer, Werner Junger, Uli Junger und Hartmut Hehn. Insbesondere Nils Wurmbauer trug mit 2,5 Punkten aus drei Partien gegen durchweg stärker eingestufte Gegner ganz erheblich zu diesem Erfolg bei.

Wir sind gespannt, gegen wen es dann auf württembergischer Ebene im Frühjahr weitergeht!

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